Weshalb jetzt durchzwängen?
In etwas mehr als zwei Wochen wird in Hombrechtikon über die Sanierung des Gemeindehauses und einen Anbau abgestimmt. Es geht hierbei um einen Kredit von 9,5 Millionen Franken. Ein stattlicher Betrag. Die RPK lehnt das Projekt ab. Eine breite politische Diskussion ist aufgrund des Terminplans des Gemeinderats praktisch nicht möglich und die Parteien haben kaum Möglichkeiten rechtzeitig darüber zu befinden.
Erstmals hat der Gemeinderat im Dezember rudimentär im Lokalblatt Ährenpost informiert. Zum Zeitpunkt der Informationsveranstaltung von vergangener Woche haben viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Abstimmungsunterlagen bereits erhalten. Am 4. Februar 2022, also Tage vor der Abstimmung, will der Gemeinderat nochmals in der Ährenpost informieren.
Dass die Verwaltung, welche heute dezentral an verschiedenen Orten in der Gemeinde ihre Büros hat, einen Bedarf an einer guten räumlichen Lösung hat, bestreitet wohl niemand. Eine dermassen hohe Dringlichkeit ist aber nicht ausgewiesen, als dass eine spätere Abstimmung im Sommer nicht auch ausreichend wäre.
Der Gemeinderat droht, dass bei einer Ablehnung des Kredits das Projekt hinfällig wäre. Viellicht könnte er dasselbe Projekt nochmals bringen, wenn er die Mitwirkung der Hombrechtikerinnen und Hombrechtiker angemessen zulassen würde?
Das Durchdrücken der Abstimmung ohne vorherigen Diskurs in der Bevölkerung schadet dem Projekt. Ob der Stimmbürger das Vorgehen des Gemeinderats goutiert, zeigt sich am Abstimmungssonntag.
Ralf Züger, Hombrechtikon