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Leserbriefe

Überbrückungsrente – Referendum gescheitert

Schade, dass das Referendum gegen die Überbrückungsrente lediglich ein Anliegen der drei SVP-Kantonalparteien ZH, SG und TG und nicht der SVP Schweiz war. Schade auch, dass die SVP-Mitglieder dieser drei Kantonalparteien zusammen mit den Ehepartnern, Freunden und Bekannten diese 50’000 Unterschriften nicht aus eigener Kraft schafften. Auf der Gegenseite ein ganz grosses Dankeschön an Kantonsrätin Nina Fehr Düsel, an die SVP-Sektion Wetzikon und an Nationalrätin Barbara Steinemann für den grossartigen Einsatz. Auch ein grosses Lob an die weiteren im Zürcher-Bote erwähnten National- und Kantonsrätinnen und -räte sowie an die Sektionen für Ihr Engagement. Die gesamte Auswertung – Ranking Unterschriftensammlung Überbrückungsrente – ist dem Zürcher-Bote vom 16.10.2020 zu entnehmen.

Trotzdem frage ich mich, was passiert mit der SVP? Geht die Bewegung, die Christoph Blocher 1977 mit der Übernahme des Zürcher Präsidiums ins Leben gerufen hat, nun am eigenen Erfolg zu Grunde? Wo ist der Kampfgeist geblieben, der mit dem EWR Nein 1992 so richtig begonnen hat? Wie wurde Christoph Mörgeli verunglimpft, als das erste Mal von Scheininvaliden gesprochen wurde? Danach mussten die anderen Parteien kleinlaut zugeben, dass die IV dringend sanierungsbedürftig war! Das «Messerstecher-Inserat» löste ein medialer Aufschrei aus, doch nur dank diesem fand die Kuschelpolitik bei den Straftätern ein Ende! Die Steuerlast wäre ins Unermessliche gestiegen, hätte die SVP nicht seit über dreissig Jahren Gegensteuer gegeben! Es brauchte das Stiefelinserat, ansonsten hätte die EU zusammen mit den Linken und Heimatmüden die Schweiz längst niedergetrampelt.

Liebe Parteikolleginnen und Parteikollegen, wir gingen ab 1977 bei Wind und Wetter auf die Strasse, wir waren eine Bewegung, wir machten Opposition, waren laut, frech und zum Teil unerzogen. Wir kämpften gegen die Classe politique; wir dürfen doch den Gedanken unserer Bewegung nicht sterben lassen! Stehen wir wieder auf und zeigen, dass wir in der Schweiz grössere Probleme zu bereinigen haben als ein blindes Mitlaufen mit den Klimaaktivisten oder mit den staatlich und medial verunsicherten Corona-Verängstigten.

Ronald Reagan, erst 1962 als „Republikaner“ registriert und in der Folge wohl Amerikas bester und geliebtester Republikanischer Präsident der Neuzeit sagte wörtlich „I didn‘t leave the Democratic Party, the Democratic Party left me“ (Ich verliess nicht die Demokratische Partei, die Demokratische Partei verliess mich). Ich frage mich gelegentlich etwas schwermütig – habe ich „meine“ SVP verlassen oder hat die SVP mich verlassen? In meinem Herzen und meinen Gedanken lebt „meine alte“ SVP weiter und für diese SVP / für diese Bewegung stehe ich nach wie vor jeden Tag ein, hierfür lohnen sich alle noch zu führenden Auseinandersetzungen. Der nächste grosse Kampf steht an und dieser Streit heisst Rahmenvertrag!

Stephan Gafner, SVP-Präsident Hombrechtikon

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