Leserbrief „Verpasste Chance, die Armee näher zu bringen“
Zu Artikel „Geplanter Schulausflug mit Panzern im letzten Moment gestoppt“ in der Zürichsee-Zeitung vom 6. Dezember 2019
Der Vater einer Fünftklässlerin wollte der Hombrechtiker Schulklasse seinen Alltag als Berufsmilitär näher bringen. Geplant war ein Vortrag über die Schweizer Armee, die Besichtigung der Fahrzeuge und als Schlusspunkt eine kleine Rundfahrt mit einem Panzer. Nun kam es nicht soweit. Auf Druck eines Gratisblatts haben die Verantwortlichen der Armee den Anlass abgesagt.
Scheinbar war der Respekt vor einem Verriss in den Medien zu gross. Dabei wollte die Armee den Kindern einen Einblick gewähren und ein Erlebnis schaffen. Und dies kann wohl auch nicht verwerflich sein. Wohl jedes Kind darf im Verlaufe der Schulzeit einer Feuerwehrübung beiwohnen und die Arbeit der Polizei kennen lernen. Weshalb soll dies in Ordnung sein, aber ein Einblick in die Armee wird als Propaganda abgestempelt? Die Armee ist ein Teil der Schweiz und gehört zur DNA unseres Landes.
Auch ich wünsche mir eine heile Welt ohne Konflikte. Die Realität sieht aber leider anders aus. Die Kinder haben ein Anrecht darauf, sich mit der Realität auseinander zu setzen. Auch dann, wenn diese in Form der Armee daherkommt. Der Fall in Hombrechtikon ist eine verpasste Chance, den Kindern unsere Armee näher zu bringen.
Tumasch Mischol, Hombrechtikon
(erschienen in der Zürichsee-Zeitung vom 6. Dezember 2019)