Unterwerfungsvertrag von Hombrechtikon

Am verflossenen Mittwoch präsentierte der Gemeinderat den Vorschlag der neuen Gemeindeordnung und eröffnete dadurch das Vernehmlassungsverfahren.
Sehr schnell konnte erkannt werden, dass es beim Rahmenabkommen, Schweiz mit der EU, wie auch bei der neuen Gemeindeordnung eine dreiste Gemeinsamkeit gibt – Entmachtung des Bürgers, der Behörden und Kommissionen, geballte Macht an Brüssel oder eben an den Gemeinderat und die Verwaltung.
Der rote Faden zieht sich durch. Die Sozialbehörde sei abzuschaffen, die KESP kann es besser und die SKOS-Richtlinien geben sowieso alles andere vor. Die Schulpflege sei von 7 auf 5 Mitgliedern zu reduzieren und auch in der RPK reichen neu 5 Mitglieder vollumfänglich aus. Das Einbürgerungsverfahren soll nur noch ein Verwaltungsakt mit gemeinderätlichem Segen werden. Dies alles wird schön verpackt und vernebelt unter dem Deckmantel – Effizienzsteigerung, schnellere sowie kürzere Abläufe und Kosteneinsparungen. Es hört sich auch unverschämt gut an, wenn der Gemeinderat gebetsmühlenartig wiederholt, dass er vollumfänglich die Verantwortung übernehmen will. Als CEO und VR-Präsident eines KMU weiss ich, dass die Übernahme der Verwaltung nur der eine Teil der Sache ist. Der andere Teil beinhaltet, die Konsequenzen von seinem Tun zu tragen. Dieser Teil blendet der Gemeinderat gänzlich aus.
Nun sind die Parteien, von links bis rechts, wie auch die Bürger während der Vernehmlassung gefordert, dieses gemeinderätliche Bollwerk von Machtgelüsten in ihre Einzelteile zu zerpflücken. Im Gegenzug tut der Gemeinderat gut daran, dannzumal dem Volk eine neue, auf den Bürger ausgerichtete Gemeindeordnung zu präsentieren. Mit einem solchen Vertragswerk, einer solchen Gemeindeordnung wird der Gemeinderat gnadenlos untergehen.

Stephan Gafner, Hombrechtikon